So legst Du schnell und einfach Deinen eigenen Flaschengarten an.
1. Was wird benötigt?
- Ein großes, mindestens 2 l fassendes Glasgefäß mit gut schließendem Deckel (z. B. Bügel- oder Schraubverschluss)
- Kleine Steinchen/Blähton für die Drainage
- Nährstoffarmes Pflanzsubstrat (z. B. Stecklingserde)
- Etwas Holzkohle oder Aktivkohle (Baumarkt)
- 1–5 Pflanzen oder Pflanzenstecklinge
- Schere, Pinzette, Hammer & Plastikbeutel, Esslöffel etc.
Tipp: Für den Anfang ist es einfacher, wenn die Öffnung des Glasgefäßes so groß ist, dass ihr mit der Hand in das Glas kommt.
Reinigt das Gefäß gründlich von innen und außen, spült es mit reichlich klarem Wasser aus und trocknet es gut ab.
2. Die Drainage.
Schichtet zunächst kleine Steinchen in das Glas – etwa 2–3 cm hoch. Achtet darauf, dass die Steinchen gleichmäßig auf dem Glasboden verteilt sind. Ihr könnt die Steinchen selber sammeln oder auch in Form von Blähton im Baumarkt kaufen.
Die Steinschicht wirkt als Drainage, verhindert das Faulen der Wurzeln, dient der Durchlüftung der Wurzelschicht und der Sauerstoffversorgung der Wurzeln.
3. Die Holzkohle
Auf der Drainageschicht verteilt ihr ca. 1 Esslöffel Holzkohle. Am besten geeignet ist Aktivkohle aus dem Baumarkt. Ihr könnt aber auch Grillkohle verwenden, die ihr in einem Plastikbeutel mit einem Hammer zerkleinert, bis die Kohlestückchen eine Größe von 0,5–1 cm haben. Den Kohlestaub bitte nicht verwenden, da er die Drainage verstopfen würde!
Holzkohle wirkt Schimmelbildung und Bakterienbefall entgegen.
4. Das Substrat
Jetzt folgt eine etwa 3–5 cm dicke Pflanzschicht aus Aussaat- oder Stecklingserde. Dieses Substrat enthält weniger Nährstoffe als herkömmliche Erden. Sie regt Pflanzenstecklinge zur Wurzelbildung an und sorgt für ein langsames Wachstum der Pflanzen. Aussaat- oder Stecklingserde bekommt ihr in jedem Baumarkt. Ihr könnt sie euch aber auch selber mischen. Auf das Substrat verteilt ihr nochmals ca. 1 Esslöffel Holzkohle.
Tipp: Ein selbst gebastelter Trichter aus einem zusammengerollten Bogen Papier verhindert, das Erde an der Glaswand kleben bleibt.
5. Die Pflanzen.
Habt ihr Ableger oder Stecklinge einer Pflanze gesammelt, können diese einfach von den unteren Blättern befreit und 1–2 cm tief in die Erde gesteckt werden. Ableger und Stecklinge sind Teile von Pflanzen, die sich zu neuen, selbstständigen Pflanzen entwickeln können. Bereits nach wenigen Wochen könnt ihr beobachten, wie sich aus den kleinen Ablegern und Stecklingen kräftige Pflanzen entwickeln.
Generell eignen sich für den Flaschengarten tropisch-exotische Pflanzen, die mit den feuchtwarmen Lebensbedingungen im Glas gut zurechtkommen. Gut eignen sich zum Beispiel Farne, Moose, Orchideen, Fleischfressende Pflanzen, Bubikopf und andere.
Tipp: Die Pflanzenwurzeln sollten um die Hälfte gekürzt werden. Das regt die Bildung neuer Wurzeln an und sorgt für ein besseres Anwachsen.
6. Die Bepflanzung.
- Mit einem Löffel oder mit den Fingern formt ihr für jede Pflanze eine kleine Kuhle.
- Setzt die Pflanze/n in die Kuhle/n, bedeckt den Wurzelballen gut mit Erde und drückt sie ein bisschen fest.
- Falls ihr mehrere Pflanzen setzt, achtet darauf, dass jede Pflanze ausreichend Platz hat, um zu wachsen und sich auszubreiten.
7. Das Gießen
Gießt den kleinen Garten mit handwarmem Regenwasser oder destilliertem Wasser, notfalls auch mit Leitungswasser bis die Erde gut durchfeuchtet ist. Es darf kein Wasser auf dem Boden des Gefäßes stehen, sonst besteht die Gefahr, dass Pflanzenteile verfaulen.
Regenwasser enthält weniger Kalk als Leitungswasser und eignet sich daher besonders für tropische Pflanzen. Außerdem hinterlässt es keine unschönen Kalkflecken auf der Glaswand.
Tipp: Falls ihr versehentlich zu viel Wasser angegossen habt, lasst das Glas einfach noch ein paar Tage offen stehen lassen, damit das überschüssige Wasser verdunsten kann.
8. Die Dekoration
Bei der Dekoration eurer Gärten sind euren Ideen kaum Grenzen gesetzt. Habt ihr Moos oder Kieselsteine gesammelt? Auch Sand oder Muscheln vom letzten Strandurlaub oder eine kleine Figur, z.B. ein Dino findet Platz in eurem Flaschengarten.
Ausnahme: Holz fängt leicht an zu schimmeln und ist daher weniger geeignet.
Zuletzt das Glas gut verschließen und an ein helles, aber nicht zu sonniges Plätzchen stellen, denn zu viel direkte Sonne würde zur Überhitzung im Gefäß und in der Folge zum Absterben der Pflanzen führen.
Ihr könnt nun beobachten, wie sich die Pflanzen in diesem kleinen „Universum“ entwickeln und verändern. Vielleicht schreibt ihr ein Tagebuch oder macht Fotos? Welche Pflanzen gedeihen besonders gut? Welche Veränderungen und Entwicklung seht ihr im Tages- und Jahresverlauf?